Ich verlasse den Peloponnes, die Fähre wird mich nach Kreta, in den westlichsten Hafen auf Kreta, nach Kissamos bringen. Die Überfahrt soll ca. 7 Stunden dauern; Abfahrt ist 16:30 Uhr – es wird also spät, bis ich ankommen werde. Über WhatsApp kündige ich im Hotel mein ‚late check-in‘ an.
Bei sonnigem Wetter legen wir pünktlich ab, haben aber strammen Wind aus Südosten und stechen in See, bei (noch) mäßigem aber gut spürbarem Seegang. Wir befinden uns aber immer noch im Golf von Lakonia und damit im Windschatten der östlich von uns gelegenen Halbinsel.
Sehr früh im Jahr war ich schon in Tarifa in Andalusien. Es ist der südwestlichste Punkt in Europa. Nun war ich gerade am Nordkap, das an der Nordspitze des Kontinents sitzt. Bietet sich an, zum südöstlichsten Punkt Europas zu fahren. Wo würde das dann sein? Er liegt eindeutig am Bosporus, also in Istanbul.
Diese drei Orte spannen ein Dreieck auf, das ich das ‚Magische Dreieck Europa‘ nennen möchte. Hin und wieder hört man diese Bezeichnung bei Motorrad-Fernreisenden – nun, ein wenig fühle ich mich dieser Gruppe ja auch zugehörig.
Um das Dreieck zu schließen fehlt also noch die Reise in den Südosten mit dem Ziel Istanbul. Da trifft es sich, dass ich bisher noch nicht in Griechenland unterwegs war. Nur ein paar Tage war ich vor vielen Jahren auf der mittleren Halbinsel von Chalkidiki und konnte erste Eindrücke sammeln.
Jetzt bietet sich die Gelegenheit, nicht nur einfach so durch das Land zu fahren, sondern auch die wichtigen antiken Stätten zu besuchen – und genau das nehme ich mir vor. Delphi, Olympia, Athen müssen dabei sein und auch ein paar Inseln. Kreta darf neben anderen nicht fehlen. Mal sehen, wie es gehen wird.
Ich mache mich also auf nach Griechenland und über den Heimweg muß ich unterwegs noch nachdenken.
2022 scheint das ‚Jahr 1‘ nach der Pandemie zu werden und obwohl noch nicht wirklich klar ist, wie sich die Seuche weiter entwickeln wird, konkretisieren sich die Pläne für größere ‚Ausflüge‘ immer mehr.
Koni, ein Motorradfreund, plant, seine neue R 1250 GS ADV mit dem LKW nach Malaga bringen zu lassen, um den Frühling möglichst schon früh im Jahr genießen zu können. Keine schlechte Idee, denke ich und schließe mich den Vorbereitungen an. Heini will auch dem Winter entfliehen und ist von der Idee, auf Achse von Andalusien nach Hause zu fahren begeistert, er ist der Dritte im Bunde.