Kilometerstand in Bogota: 9402 km
Kolumbien – ein Land, das wir in Europa immer noch nach dem Image der 90er Jahre beurteilen. In der Zwischenzeit hat sich jedoch sehr viel getan. Der letzte Präsidenten Álvaro Uribe hat mit eiserner Hand viele Dinge hier verändert und zum Besseren gewandt. Von seinem Nachfolger Juan Manuel Santos, der vor einem Jahr gewählt wurde, weiß man noch nicht genau, ob er das so weiter machen wird.
Das Land hat sich auf alle Fälle sehr beruhigt, die Städte und das gesamte Land, bis auf Ausnahmen, ist ruhig – nicht nur wegen der unübersehbaren Präsenz von Polizei und Militär.
Für beide Ordnungskräfte ist aber ein Motorradfahrer kein Objekt besonderer Aufmerksamkeit und wird praktisch nicht kontrolliert. Ein freundlicher Daumen hoch oder ein Salut mit der Hand am Käppi oder Helm ist die Art, wie ich gegrüßt werde. Manchmal nehme ich meine linke Hand an den Helm um einen Gruß anzudeuten, was von den Soldaten natürlich beantwortet wird.
Mit meinem Motorrad bin ich am Flughafen in Bogota angekommen und was liegt näher, als sich die Sehenswürdigkeiten der Stadt anzusehen. Im Hostel Platypus, in der Altstadt, dem Stadtteil Candelaria, quartiere ich mich ein und kann damit alle wichtigen Ziele in der Stadt zu Fuß erreichen.
Zu aller erst möchte ich etwas über den ‚Befreier‘ Simón Bolívar erfahren und besuche sein Haus, das jetzt ein Museum ist.
Der Garten ist wie aus dem Ei gepellt. Neben einem reich bepflanzten Gewürzgarten ist natürlich auch die Gedenkstätte für alle von ihm befreiten Länder wunderbar hergerichtet.
Beim Spaziergang durch die Stadt fällt auf, dass sich hier eine lebhafte alternative Szene etabliert hat. Nicht nur, dass es Wohnungsangebote wie zu Hause gibt, vor allem fallen die bunten und einfallsreichen Graffitis auf.
Nicht nur Wände werden so verziert, nein auch ganze Häuser erhalten durch diesen alternativen Anstrich ihre besondere Note und Unverwechselbarkeit.
Dass sich die Kolumbianer selber auf den Arm nehmen können, zeigt eine Ausstellung von Karikaturen zur 200 Jahr Feier der Unabhängigkeit von Spanien.
Nicht zuletzt weiß man hier die Philosophen zu schätzen – sie sind wirklich im Schaufenster vertreten.
Auf dem Spaziergang durch die Stadt komme ich auch am zentralen Platz dem Plaza de Bolivar vorbei. Auf dem Platz ist eine Menge los. Da ist, bevor man sich in das Getümmel stürzt, ein Besuch der Kathedrale angebracht. Sie gibt sich, wie viele Kirchen in Lateinamerika in Stil der klassischen Renaissance und wirkt dadurch sehr aufgeräumt und trotz des verarbeiteten Goldes eher schlicht.
Vor der Kirche steht der große Christbaum und eine Krippe, deren Figuren fast Lebensgröße erreichen.
Ein ‚Muss‘ in Bogota ist der Besuch des ‚Museo del Oro‘, des Goldmuseums, denn trotz der Tatsache, dass die Spanier sehr viele der Goldschätze nach Europa gebracht haben, ist hier doch eine der größten und reichhaltigsten Goldsammlungen zusammen getragen worden. Sie wird gut bewacht und gesichert.
Hier nur ein paar wenige Stücke, die neben dem schieren Goldwert vor allem die Fähigkeiten der Goldschmiede von vor mehr als 1000 Jahren veranschaulichen und zeigen, wie sich die damaligen Herrscher schmückten.
Das nächste Mal geht es in die Wildnis des Bergdschungels in Kolumbien, zu den höchsten Palmen der Welt.
Hallo Paul, wo immer Du bist, ein frohes und ruhiges Fest!
Was macht man denn, wenn man so allein ist?
Liebe Grüße
Elke und Helmar
Hallo Paul,
wir wünschen Dir ein schönes Weihnachtsfest, auch wenn sich Deine Mitfahrer mittlerweile verabschiedet haben. Wir hoffen, Du findest trotzdem bei irgendjemandem Anschluss. Weiterhin eine gute Fahrt und wir freuen uns über Deine Berichte.
Feliz Navidad,
Marianne und Erwin
Lieber Paul,
ich wünsch Dir ein schönes und vor allem friedfertiges Weihnachten. Ich bewundere Deinen Abenteuergeist, so ganz alleine in der Fremde unterwegs zu sein. Deine Berichte hinterlassen aber den Eindruck, dass Du dich in der Fremde bestens zurecht findest und Du richtig Spass dabei hast.
Ich wünsche Dir weiterhin eine gute unfallfreie Weiterreise, auch wenns alleine doch etwas einsamer ist. Du hast aber als Ersatz ja die Mailgemeinde, die Dich aus dem kalten Winterland begleitet.
Weiterhin alles Gute
Josef