Kilometerstand: 13.385
Die Wale und die Schnabeltiere liegen schon ein wenig zurück und vor uns liegen die großen Städte an der Ostküste. Großstadttrubel und viele Menschen auf einem Fleck, sowas hatten wir bisher noch nicht. Mit Leuten aus Brisbane, sie leben dort seit 20 Jahren, unterhielten wir uns in Hervey Bay und wollten von ihnen wissen, was wir in ihrer Heimatstadt bestimmt nicht übersehen dürften. Doch auch nach längerem Nachdenken fiel ihnen nichts ein. Sie meinten, es sei halt eine Stadt wie viele und hätte nichts, was besonders außergewöhnlich wäre. Das hilft uns, unseren Zeitplan wieder ein wenig zu straffen. Wir verbringen nur eine Nacht im Stadtzentrum und können nach einem Spaziergang wenigstens ein Pub („The Guilty Rogue“ in der George Street) empfehlen, in dem man gut essen kann und das gutes Bier vom Fass (on tap) hat.
Auf dem Rückweg ist es schon dunkel, weshalb wir ein paar Bilder vom CBD (Central Business District) über den Brisbane River mit seinen vielen Lichtern aufnehmen können.
Doch Sydney, Canberra und Melbourne stehen natürlich auf unserer Liste, denen wollen wir einen ausführlicheren Besuch abstatten.
Nachdem wir in der Gegend von Rockhampton den Wendekreis des Steinbocks wieder nach Süden überfahren und damit die Tropen geografisch verlassen haben, ändern sich die Temperaturen mit jedem Fahrtag, den wir hinter uns bringen. Je weiter wir nach Süden kommen, macht sich der Einzug des Frühlings bemerkbar. Immer noch laublose Jakaranda Bäume leuchten in intensiv lilafarbener Blüte und überall tauchen neue Blumen auf.
Langsam merken wir auch, dass die Temperaturen sehr moderat und manchmal auch kühler werden und auf unserer Wetter-App können wir sehen, dass uns in den nächsten Tagen auch mal Regen bevorstehen wird., denn bisher hatten wir Glück, wir waren 12.000 km ohne einen Tropfen Regen unterwegs.
Und der sollte uns gleich an zwei Tagen hintereinander mit voller Wucht treffen. Am ersten Tag haben wir Glück, denn wir können gerade noch vor dem infernalischen Gewitterregen, er dauert 1:30 Stunde, in Gimpy beim Mäcki Unterschlupf finden. Als uns die Managerin unter dem Vordach sitzen sieht, kommt sie zu uns, will alles über unsere Reise wissen und spendiert auch noch einen Kaffee auf Kosten des Hauses.
Den Regen können wir abwettern ohne wirklich nass zu werden, doch schon am nächsten Tag werden wir unterwegs in den Bergen vom nächsten Tropenregen erwischt. Dieses Mal gibt es keine Ortschaft in der Nähe, wir fahren mitten auf dem Land und sind dem wieder mal heftigen Regen dieses Mal ohne Schutz ausgesetzt.
Doch so schnell, wie der Regen kommt, ist er auch wieder vorbei und so fahren wir durch wunderbare Gegenden in den Bergen, mit all den kleinen und großen Farmen und Dörfern.
Vor gut fünf Wochen haben wir im Warmun Roadhouse, das liegt auf der Strecke zwischen Fitzroy Crossing und Kununurra, im Northern Territory, Yvonne und Damien getroffen. Beide fuhren eine voll beladene und gut eingestaubte BMW 700 GS. Sie wollten unbedingt mit uns sprechen und so kamen sie zu uns, stellten sich vor und wir unterhielten uns sofort prächtig. Die Strecken für jeden von uns waren noch lang an diesem Tag, so verabschiedeten wir uns bald wieder, nicht ohne die Kontaktdaten auszutauschen. Damien und Yvonne wollten aber ganz sichergehen, dass wir uns wieder treffen, sie luden uns zu sich nach Haue ein. Auf dem Weg nach Sydney, so sagten sie, kämen wir sicher in ihre Gegend, sie würden sich sehr freuen, wenn wir sie besuchen würden. Mit einer Email vor zwei Wochen brachten sich die beiden nochmals in Erinnerung und erneuerten ihre Einladung.
Wir kennen sie zwar praktisch nicht, doch sie teilen mit uns die Leidenschaft, mit dem Motorrad zu reisen. Deshalb nehmen wir die Einladung gerne an.
In Newcastle, einer alten Hafenstadt, sind die beiden zu Hause und es liegt tatsächlich praktisch auf unserer Route. Was soll ich sagen, wir verbringen eine schöne Zeit bei Yvonne und Damien.
Neben all den Annehmlichkeiten, die sie uns bereiten, tauschen wir viele (Reise-)erfahrungen aus und haben Zeit für eine Stadtrundfahrt, bei der wir vieles über die Geschichte der Stadt erfahren.
Obwohl wir uns vorher nie gesehen haben, werden wir als Gäste und Freunde aufgenommen und dürfen uns zu Hause fühlen. Es ist eine wunderbare Begegnung für die wir Yvonne und Damien herzlich danken. Wir hoffen, sie auf ihrer nächsten Europareise bei uns zu begrüßen.
Bevor es nun aber in die Großstadt geht, wollen wir dem ersten zusammenhängenden Weinbaugebiet Australiens, dem Hunter Valley einen Besuch abstatten. Es liegt nur einen Katzensprung von Newcastle entfernt, am Fuße der Berge des Yengo Nationalparks.
Ähnlich, wie im Swan Valley bei Perth säumen hier Weinfelder die Straßen und immer wieder finden sich Hinweisschilder auf Weingüter, die ihre Weine, aber auch Services, wie Veranstaltungen, Hochzeiten u.s.w. anbieten.
Wir haben uns in ein kleines Cottage, bei uns in den Bergen würde das Hütte heißen, eingebucht. Wunderbar, mitten im Weingarten gelegen, rustikal und seeehr gemütlich.
Für Abendessen und Frühstück erhalten wir die Zutaten, anrichten und die Spiegeleier braten dürfen wir selber. Danach das Geschirr abspülen und aufräumen, das ist Sitte in diesem Land und wird von guten, auch zahlenden Gästen erwartet.
Doch nun geht es in die Stadt. Sydney, wir kommen!
Durch die Berge fahren wir auf einer sehr kurvigen und daher für Australien nach unserer bisherigen Erfahrung, untypischen Straße in die nördlichen Bezirke. Dann nimmt uns der Großstadtverkehr unter seine Fittiche. Im stop-and-go geht es in Richtung Zentrum, wo wir ganz in der Nähe von Darling Harbour unsere Unterkunft haben.
Natürlich machen wir uns erst mal zu Fuß auf, um die City zu erkunden und laufen von hier an vielen Restaurants und Bars vorbei
zur Harbour Bridge, wo sich bei ‚The Rocks‘ der Blick auf das Sydney Opera House eröffnet – ein faszinierender Anblick.
Sie wurde nach 14 Jahren Bauzeit am 20. Oktober 1973, ein Jahr nach den Olympischen Spielen in München, eröffnet. Als ein architektonischer Geniestreich und eine Ikone zugleich wurde sie 2007 von der UNESCO in die Liste des Welterbes aufgenommen.
Wir sind fasziniert von ihrem Anblick und wollen sie auch von innen kennenlernen; wir nehmen deshalb an einer geführten Tour teil, bei der wir die Geschichte und Geschichten ihrer Entstehung erfahren und ganz nebenbei auch in eine Probe des riesigen Opernchors geraten – sehr beeindruckend.
Obwohl wir auch noch andere Sehenswürdigkeiten, wie den Botanischen Garten, in dem wir neben vielen Bäumen und Sträuchern, den für Australien typischen Kookaburra (sprich: Kukabarra) finden
das Museum für Zeitgenössische Kunst, das Queen Victoria Building besuchen, bleibt die Oper doch die Hauptattraktion.
Von ihr werden wir mit einer Open Air Multivisisionsschau auf den Segeln des Daches des Operncafés verabschiedet.
Wir fahren weiter nach Süden – dranbleiben es lohnt sich.
Wieder ein toller Bericht. Danke dafür! Was für Erlebnisse- ich freu mich schon auf den daraus entstehenden Vortrag 😄👍
Hallo Kathi und Paul,
gerade habe ich gesehen, dass ihr heute in Adelaide angekommen seid. Wie lange bleibt ihr in Adelaide? Unsere Elke und ihr Tim sind von Freitag bis Montag auf Kurzurlaub in Carrickalinga, ca. 70 km südlich von Adelaide, wo sie vor drei Jahren ihre Hochzeit gefeiert haben. Wenn ihr noch einen Kontakt herstellen wollt, dann meldet euch doch bitte schnellstmöglichst bei uns.
Ihr seid ja jetzt mit Siebenmeilenstiefeln unterwegs, kaum in Sydney, schon an Melbourne und der Great Ocean Road vorbei in Südaustralien, bei dem Tempo kommen wir kaum mehr mit!
Herzliche Grüße
Christl und Rodge
Servus Paul,
mir hat die Oper und auch die vielen Kneipen in Sydney sehr gut gefallen!! Ganz besonders der Hafen hats mir angetan!! Sydney war eine Wucht, werde wahrscheinlich nächstes Jahr (wenn ich bereits in der Freizeitphase bin) wieder nach Australien kommen. Wünsche euch noch viele schöne Tage und danke für die Berichte!! Bis bald, Koni