Tachostand: 6195 km
Der Wind, der uns in die Prairie nach Süden begleitet, vertreibt alle Regenwolken und so starten wir zwar bei kühlen Temperaturen, aber sonnigem Wetter weiter nach Süden. Unser Ziel ist Denver und die Rocky Mountains.
Unser Weg führt uns auf die Höhen des Roosevelt National Forest, wo wir bei einer Kaffeepause in Walden ein Paar aus Passau treffen – sie sind mit einem feuerroten BMW-Gespann (R 1100 RS) und einem Hund unterwegs und wollen auch nach Alaska.
Weiter geht es durch den Poudre Cañon
wieder hinunter und hinaus auf das flache Land. In Fort Collins treffen wir auf eine größere Motorradveranstaltung. Eine ganze Strasse ist für die Teilnehmer gesperrt.
Natürlich werden wir auf der Strasse von jeder Menge Harley-Fahrern umgeben, drei von ihnen nehmen uns im Geleitzug mit durch die Stadt.
Natürlich kennen wir alle die Skyline von Denver, der ‚Mile high City‘ – sie liegt genau auf 1.600 m, aus der Fernsehserie, aber nichts ist nachhaltiger in Amerika, als die Veränderung. Und so machen wir uns am Memorial Day zu Fuß auf, um die Stadt zu erkunden, wie sie heute aussieht. Wir haben einen sehr ruhigen Tag erwischt, die meisten Leute scheinen entweder ausgeflogen zu sein, oder sie schlafen sich richtig aus. Vollkommen entspannt schlendern wir durch den Civic Center Park, vorbei am State Capitol, einer kleinen Kopie des Capitols von Washington, DC und sehen uns die Gebäude der Public Library und des ‚Denver Art Museum‘ an.
Eine Ansammlung moderner, gut aufeinander abgestimmter Gebäude.
Daniel Libeskind, der Stararchitekt, der u.a. die Pläne für das neue World Trade Center in New York und das Jüdische Museum in Berlin zeichnete, ist auch der Architekt des Komplexes mit den futuristischen Formen.
Es ist Montag und Memorial Day – zwei Gründe, warum alle Museen geschlossen sind, wir hätten uns gerne die Ausstellungen angesehen.
Ein anderer, uns nicht bekannter Künstler muss wohl bei der Umsetzung seiner Idee ganz heftig von XXXL und Ottfried Fischer beeinflusst gewesen sein.
Wir schlendern die 16te Strasse, die Einkaufs- und Flaniermeile der Stadt, hinunter und werden von Musikanten, die ihre Künste an öffentlich aufgestellten Klavieren darbieten,
aber auch von Kunst im öffentlichen Raum
und von den Fassaden der alten und neuen Gebäude eingefangen.
In einem Irischen Pub genießen wir ein original ‚Harp‘, bestes Bier aus ‚good old Europe‘.
Wir fühlen uns in der Stadt sehr wohl, die Erwartung auf bisher unbekannte Höhen treibt uns aber weiter in Richtung Süden. In der Nähe von Colorado Springs erhebt sich ein riesiger Brocken aus der Ebene, auf dessen Gipfel man auch noch selber fahren kann. Mit 4.305 m ist der Pikes Peak der höchste Punkt in Nordamerika, den man mit seinem Fahrzeug erreichen kann.
Sicher wird der eine oder andere schon von den Bergrennen gehört haben, die jedes Jahr am 4. Juli hier stattfinden. Bis vor ein paar Jahren war die Strasse nur bis etwa zur Hälfte geteert, was dazu führte, dass die europäischen Rally Fahrer dominierten und immer wieder mal einen Sieg abschleppen konnten.
Als wir an die Mautstelle kommen, sagt man uns, dass wir eine durchgehend geteerte Strecke vor uns hätten und wünscht uns viel Spaß für die Fahrt.
Die wirklich sehr gut ausgebaute Strasse von ca. 1.800 m auf 4.305 m ist etwa 30 km lang und hat alles, was wir aus den Bergen kennen – Kurven, steile Anstiege und Serpentinen. Wir genießen sie natürlich nach den endlosen Geraden in vollen Zügen .
Voll bepackt meistert unsere Perla Negra II den Anstieg ohne Murren und ohne wesentliche Leistungseinbuße – vollkommen anders, als ich das von der Perla Negra I in Südamerika in großen Höhen gewöhnt war.
Auf dem Gipfel kommt es auch noch zu einem Treffen mit Markengefährten – F 650 GS, F 800 GS, R 1200 GS ADV. Natürlich begrüßen wir uns!
Die Aussicht hier oben ist grandios! Wir haben einen weiten Blick in die östlich gelegenen Ebenen. In die anderen Richtungen stellen sich die Rocky Mountains mit ihren gigantischen Ausdehnungen auf. Nah gelegene Berge und Hochebenen werden von Gebirgsketten in der Ferne begrenzt und dahinter kann man im Dunst die nächsten Gipfel erahnen.
Ein weiteres fahrerisches und auch landschaftliches Highlight gehen wir am nächsten Tag mit der Durchquerung des Rocky Mountain National Parks an. Wir bleiben auf der Hauptstraße und erleben eine eindrucksvolle Fahrt durch alle Vegetationszonen, bis hin zu noch immer nicht abgetauten Schneefeldern.
Unsere Fahrt führt uns noch einmal auf über 3.800 m – schön langsam gewöhnen wir uns an die Höhe.
Die Nadelwälder in den unteren Regionen werden seit einigen Jahren von einem amerikanischen Bruder des Borkenkäfers traktiert, was einen traurigen Anblick der über weite Hänge abgestorbener Bäume bietet. Schnell wachsende Laubbäume übernehmen schon den Platz der absterbenden Bäume. Weiter ober fahren wir an Latschen vorbei zwischen denen noch meterdicke Schneefelder vom letzen Winter übrig sind.
Die Strassen sind aber immer frei und auch die Temperaturen halten sich gut in den Plusgraden, obwohl hier oben ein steifes Lüftchen weht.
Wir verlassen den Park und fahren auf der 40 weiter nach Westen, wo wir den jungen Colorado River überqueren , bis wir nach Steamboat Springs kommen.
Was es da zu sehen und erleben gibt und wie es uns in der Salzwüste geht, gibt es im nächsten Blog.
Wieder mal ein toller Reisebericht. War mit Sebastian vor ca. 30 Jahren auch schon auf dem Pikes Peak. (mit Auto).
In Colorado Springs hatte eine Landshuterin (Buchskranzl hing im Lokal)
ein Restaurant. Rosi`s Inn.
Wir verfolgen gerne die weitere Reise und wünschen Euch viel Spaß und
unfallfreie Fahrt.
Ute und Alfred
Hallo Kathy, hallo Paul,
habt beide viel Spass auf Eurer großen Nordamerika Tour. Wir verfolgen Euren Trip mit großem Interesse, zumal viele eigene Reiseerinnerungen wieder plastisch werden (Route 66…). Paßt gut auf Euch auf und allzeit unfallfreie Fahrt!
Hanjo und Andy
Viele Grüße aus Eisenach senden Euch Konstanze und Harald. Vielen Dank für die Mail. Wir verfolgen auch weiterhin Eure Reise und wünschen Euch weiterhin eine schöne und ereignisreiche Reise.
Harald und Konstanze
Hallo ihr beiden,
was soll ich sagen? Mir tropft der Zahn …
Ihr macht es goldrichtig! Weiterhin gute Fahrt und viel Spaß. Ich lese diesmal mit.
Der Kollege (aus einem früheren Leben)