Letztes Post Scriptum: Südamerika, Chile adios!

Die Wüste im Norden von Chile hat uns fasziniert. Das Wetter war sehr schön und die Temperaturen ausgesprochen angenehm – ein gutes Ziel um den Urlaub zu beginnen.

Weiter geht es in den Süden, der hier, wegen der Jahreszeit – es ist schon richtig Herbst, gleichbedeutend ist mit kühleren Temperaturen und hin und wieder auch mit Regen – so wie bei uns zu Hause halt auch. Es ist aber auch die Zeit der Wein- und Obsternte.

Wir besuchen daher auf unserem Weg in den Süden das Weingut Balduzzi in San Javier im Valle del Maule. Wir können uns der Führung einer Gruppe Kanadier anschließen und erhalten am Ende Kostproben der vergorenen edlen Tropfen.

In der alten Bodega ist ausser den, beim letztjährigen großen Erdbeben zerborstenen Lagerfässern nichts mehr zu sehen – ein wahres Unglück für den Winzer und ein schwerer Verlust. Erst ein Fass ist wieder aufgebaut.

Weiter im Süden unterbricht der Rio de La Laja seinen gemächlichen Lauf mit einem gut 30 m hohen Wasserfall. Weil er nahe an der Autoruta 5, der Autobahn nach Patagonien liegt, ist er eine häufig besuchte Attraktion. Wir sind jedoch wegen der Jahreszeit auch hier fast alleine und haben Gelegenheit, den Wasserfall mit relativ viel Wasser zu erleben. Die Regenfälle der letzten Zeit haben wohl genug Wasser gebracht.

Der Süden empfängt uns mit grandiosen Bildern, die wir nur noch fotografieren müssen. Grüne Wiesen, Felder, Wälder, Berge, Seen und Vulkane sind eine Mischung, wie wir sie so noch nicht gesehen haben.

Wir genießen die Bilder und saugen sie selbst und mit der Kamera auf.

Der Vulkan Antuco hat es uns als Erster angetan. Mit seinem perfekten Kegel zieht er uns regelrecht an und so fahren wir in das Naturschutzgebiet der Laguna de La Laja. Der See wurde gebildet, als vor ca. 150 Jahren der Vulkan ausbrach und einen Lavastrom in Richtung des Flusslaufes schickte. Er staute den Fluss zu einem See, der Laguna de La Laja auf. Sie liegt eingekeilt von Bergen auf der einen und dem Vulkan auf der anderen Seite.

Auf unserem Spaziergang entdecken wir am Hang des Antuco Gedenktafeln, die an einzelne Soldaten und an den 18. Mai 2005 erinnern. Wir erfahren, dass an diesem Tag  45 Soldaten auf einem Übungsmarsch in einem Schneesturm umgekommen sind – eine traurige Begebenheit, die einen Schatten über die traumhafte Szenerie wirft.

Weiter im Süden empfängt uns der Vulkan Villarica und raucht eine Friedenspfeife mit uns. Somit sind wir beruhigt, denn, so glauben wir, nach einer Friedenspfeife hält er auch Frieden und bricht nicht aus.

In seiner Nähe fahren wir durch Wälder mit Araukarien, einer nur hier einheimischen Baumart. Ihre Kronen sehen aus wie überdimensionale Sonnenschirme.

In Frutillar werden wir vom Erbe der deutschen Einwanderer geradezu überschüttet. Die Häuser lassen den Einfluss der frühen Jahre des letzten Jahrhunderts leicht erahnen

und das Open Air Museum der Universität Chile über die Einwanderung der Deutschen im Süden zeigt die alten Häuser und ihre Einrichtungen – ein Wiedersehen mit alten Dingen aus unserer Heimat.

Zu guter Letzt blitzt uns ein Schild ‚Auto Museum Moncopulli‚ in die Augen. Natürlich halten wir an und sehen es uns an. Bernardo Eggers hat seit 1995 eine Sammlung von Oldtimern zusammen getragen. Der Schwerpunkt liegt auf der verschwundene Marke Studebaker, was dem Museum den Titel ‚Home of Studebaker in Chile‘ gibt. Für ihn ist es eine Reminiszenz an das erste Auto seiner Eltern – einem Studebaker ‚Pick-up‘.

Aktuell besitzt das Museum 59 Autos verschiedener Jahrgänge und Typen. Insgesamt stehen rund 100 Fahrzeuge im Museum – sogar ein T-Model von Ford ist Teil der Sammlung. Die meisten in sehr gutem Zustand, einige müssen noch restauriert werden. Das jüngste Auto ist ein BMW 520 i (E 28).

Wir werden von der Frau des Besitzers durch die Sammlung geführt und am Ende des Durchganges kommt auch Bernardo Eggers noch dazu und erzählt uns die Geschichte der Sammlung.

 

Obwohl es noch so viel zu erzählen gäbe, möchte ich hier schließen, denn der Blog soll noch aus Chile veröffentlicht werden und bis zum Abflug sind nur noch 15 Stunden.

 

Vielen Dank, Kathy, für Deine Fotos zu diesen Blog!

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