Vulkanismus – Geothermie – Wasser – Art Deco

Zurück vom Auenland und den Hobbits verabschiede ich mich von meinen Schweizer Freunden Isi und Esther, sie fahren weiter nach Auckland wo der Flieger zur Heimreise auf dem Plan steht – ich wünsche einen guten Heimflug in die schöne Schweiz.

Meine Reise führt mich in die Mitte des Landes, nach Rotorua an den kreisrunden gleichnamigen See, eine mit Wasser vollgelaufene Kaldera. Dort, wo geothermische und vulkanologische Effekte an der Erdoberfläche stattfinden.

Dazu besuche ich zu allererst ein Geothermie Feld, das seinen englischen Namen einem Besuch von George Bernhard Shaw 1903 zu verdanken hat. Als er sah, was sich hier abspielt, fiel ihm sofort ein Name dafür ein; er nannte es ‚Gateway to Hell‘.

J.B.Shaw am ‚Tor zur Hölle‘

Den dort lebenden Maori gefiel der Literat so gut, dass sie seine Assoziation übernahmen und der Gegend den englischen Namen ‚Hells Gate‘ gaben. So besuche ich also das ‚Tor zur Hölle‘ und es handelt sich wirklich um einen Platz an dem uns Chemie und Physik zusammen mit der Hitze aus der Mitte der Erde zeigen, was wir ihr verdanken.

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Von der City of Sails zu den Hobbits

Auckland, eine Stad an die ich mich gerne erinnere, denn sie hat einerseits was sehr Weltmännisches mit all den Schiffen, Seglern, dem internationalen Publikum, sozusagen mit ihrer Seite die in die Welt schaut, andererseits mutet sie aber auch sehr entspannt und ohne große Hektik an. Um mitten in der Stadt zu sein miete ich mich am oberen Ende der Queen Street – der Hauptstraße im CBD (Central Business District) ein. Hier spielt sich auch an Sonntagen viel auf der Straße ab. Auf meinem Spaziergang zum Hafen laufe ich natürlich am Fernsehturm vorbei. Da sind von der oberen Plattform zwei parallellaufende Seile im Abstand von ca. 8 bis 10 Meter bis an den Boden gespannt, von denen das Bungee Seil geführt wird an dem sich die Leute 192 m in die Tiefe stürzen. Kostet 330 NZ$ –> ca. 180 EUR. Das Ganze wird vom Pionier des Bungee Jumps AJ Hackett veranstaltet. Er erfand 1988 diesen Adrenalin Kick in Queenstown (Südinsel von Neuseeland) von der offen gelassenen Hängebrücke über die Kawarau Schlucht.

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Northlands – Maoriland und Cape Reinga

Von Elizabeth, meiner ersten Gastgeberin – einer ehemaligen Lehrerin in den Northlands – lernte ich, dass sie auf Maoriland lebt und es sogar besitzt. Ein eher ungewöhnlicher Zustand, denn die Maori verkaufen kein Land, denn wie sie sagen besitzen sie es nicht, sie leben auf dem Land und verstehen sich als Teil des Landes – und wer kann schon sich selbst verkaufen? Diese Haltung war auch Grund für ein fundamentales Missverständnis zwischen den Engländern und den Maori in der Folge der ‚Treaty of Waitangi‘ von 1834.  

Sollten einzelne Leute ihren Teil des gemeinsamen Landes nun doch verkaufen wollen, müssen sie über einen ziemlich komplizierten Prozess das Land erst mit einem ‚titel‘ versehen – das ist eine amtlicher Eintrag ins Grundbuch, so würden wir das sagen. Erst wenn dieser ‚titel‘ ausgestellt ist, ist das Land käuflich.

Meine Gastgeberin konnte auf diese Art ein Stück Land erwerben, was sie quasi zugleich zu einer Mitbewohnerin des Maori-Dorfes werden ließ. Sie nimmt, so erzählt sie, seither regelmäßig an allen Sitzungen teil, die der Gemeinde gelten, gibt auch ihre Stimme ab und ist so über die Zeit zu einer akzeptierten Mitbewohnerin der Gemeinde geworden. Es tut sich da eine Welt der friedlichen Koexistenz von Zugewanderten und ‚Immer-schon-da-gewesenen‘ auf.

Diese Gedanken hin und her wägend verlasse ich mein erstes Refugium auf der Insel und queere mit der Fähre die Bucht – kostet zwar, aber spart 20 km – um auf den State Highway 1 und dann weiter den SH12 an der Ostküste entlang nach Norden zu fahren.

Wieder komme ich in Kawakawa vorbei, eine Town, wie sie hier sagen, eben eine sehr kleine Kleinstadt mit seinen zwei besonderen Sehenswürdigkeiten.

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Aotearoa – das Land der ‚Langen Weißen Wolke‘

Nach 24 Jahren ergibt es sich, die Inseln ein zweites Mal zu besuchen. Natürlich steht die touristische Neugierde ganz vorne, doch es gibt einen weiteren, für mich noch viel wichtigeren Grund hierher zu kommen. Ich freue mich auf ein Wiedersehen mit Brian und Joanne, zwei Motorradfreunde aus Neuseeland, die ich hier besuchen darf.

Zugleich wird Neuseeland der Ausgangspunkt für einen ganz besonderen Besuch sein, auf den ich aber erst im Laufe der Reise eingehen werde.

Zuerst etwas Hintergrund zur ersten Reise. Der November 2000 – also Frühling in Neuseeland – war, wenn ich mich recht erinnere, eher nass und sehr kühl. Erst auf der Südinsel bekamen wir Sonne und angenehme Temperaturen zu spüren.

Mat, Gog, Axel und ich waren mit dem Motorrad auf einer Package-Tour unterwegs, die ich von zu Hause per Internet organisierte. Die Company gibt es heute noch https://www.nzbike.com/, hat also nicht nur damals einen guten Job gemacht.

Titel meiner Reisebeschreibung

Es ging in 19 Tagen in einer Acht um die Nord- und Südinsel, von einer vorgebuchten Unterkunft zur nächsten. Hotels, B&Bs und Motels, alles war am Start und wir hatten beste Gelegenheit mit den ‚Locals‘ in Kontakt zu kommen. Bleibend in Erinnerung blieb die Nacht auf einem Schiff im Milford Sound mit Kanu-Fahrt zu den Pinguinen und Delphin-Begleitung am nächsten Morgen.

Unten ist unsere Route zu sehen und wie zu erkenn ist, haben wir nicht viele der Sehenswürdigkeiten ausgelassen.

Route unserer Reise in 2000

Für mich heißt es dieses Mal nicht die ‚touristische Vollständigkeit‘ aller Sehenswürdigkeiten abzuklappern. Vielmehr will ich ein paar Orte, die ich das letzte Mal nicht sehen konnte besuchen, vor allen aber freue ich mich auf meinen Besuch bei meinen neuseeländischen Motorradfreunden Brian und Joanne. Und nicht zuletzt werde ich noch einen Ausflug machen, über den ich erst später berichten werde.

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Unterwegs in der Heimat von Zeus, Hera, Apollon, Poseidon und Athene und Abschluss des Magischen Dreiecks Europas

19. September bis 21. Oktorber 2022

Die Champion Jet 2, eine Highspeed-Fähre (Reisegeschwindigkeit: 65 km/h) bringt mich anderntags auf die Insel Santorin – eine Touristenfalle, wie mir auf der Insel ein Einheimischer sagt und wie ich auch selber schnell feststellen kann.

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Unterwegs in der Heimat von Zeus, Hera, Apollon, Poseidon und Athene und zum südöstlichsten Punkt Europas – Teil 3

19. September bis 21. Oktober 2022

Ich verlasse den Peloponnes, die Fähre wird mich nach Kreta, in den westlichsten Hafen auf Kreta, nach Kissamos bringen. Die Überfahrt soll ca. 7 Stunden dauern; Abfahrt ist 16:30 Uhr – es wird also spät, bis ich ankommen werde. Über WhatsApp kündige ich im Hotel mein ‚late check-in‘ an.

Mein Schiff nach Kreta

Bei sonnigem Wetter legen wir pünktlich ab, haben aber strammen Wind aus Südosten und stechen in See, bei (noch) mäßigem aber gut spürbarem Seegang. Wir befinden uns aber immer noch im Golf von Lakonia und damit im Windschatten der östlich von uns gelegenen Halbinsel.

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Unterwegs in der Heimat von Zeus, Hera, Apollon, Poseidon und Athene und zum südöstlichsten Punkt Europas – Teil 2

19. September bis 21. Oktober 2022

Nachdem ich nach Osten gequert und wieder zurück in die Mitte gefahren bin, ist mein nächstes Ziel Delphi.

Gedenkstätte an eine Artelleriestellung einer Australischen Einheit im 2. Weltkrieg

Delphi war im Altertum ein Zeus- und Apollon-Heiligtum, es war aber auch schon seit dem 8. Jhdt. v. Chr. eine Pilgerstätte zu Pythia und dem Orakel. Mit der Einführung des Christentums als römische Staatsreligion im 4 Jhdt. wurde die ‚heidnische Übung‘ 391 n. Chr. durch einen römischen Kaiser beendet.

Tempel des Apollon

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Unterwegs in der Heimat von Zeus, Hera, Apollon, Poseidon und Athene und zum südöstlichsten Punkt Europas – Teil 1

19. September bis 21. Oktober 2022

Es wird schon Herbst, doch im Süden kommen jetzt erst die angenehmen Temperaturen zurück. Also mache ich mich noch schnell auf in den Südosten, um möglicherweise das

Magische Dreieck Europa

doch noch zu vollenden.

Anfang der Saison war die Möglichkeit nicht einmal im Fokus, doch nun scheint die Realisierung des Motorradfahrer Traums doch noch in diesem Jahr möglich zu sein. Es ist zwar schon Mitte September, trotzdem packe ich meine sieben Sachen und mache ich mich auf den Weg in den Südosten.

Mein Ziel soll zwar Istanbul sein, jedoch hat mich Griechenland schon lange neugierig gemacht und wird deshalb im Mittelpunkt meiner Reise an den südöstlichsten Punkt Europas stehen. Griechenland entdecken und mich dabei so nah wie möglich an mein Ziel heran zu arbeiten, wird also die Aufgabe und Ziel der Reise.

Um möglichst viel Zeit in Griechenland verbringen zu können, will ich die Anreise so effizient wie möglich gestalten. Meine Route führt mich daher über das Friaul, weiter ins Veneto, an Venedig vorbei nach Ancona.

Abendstimmung in Ancona

Von dort bringt mich die Europa Palace (https://www.minoan.it/en/fleet/europa-palace),

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Tarifa – Nordkap – ??

da bietet sich an, ein Dreieck zu formen.

Sehr früh im Jahr war ich schon in Tarifa in Andalusien. Es ist der südwestlichste Punkt in Europa. Nun war ich gerade am Nordkap, das an der Nordspitze des Kontinents sitzt. Bietet sich an, zum südöstlichsten Punkt Europas zu fahren. Wo würde das dann sein? Er liegt eindeutig am Bosporus, also in Istanbul.

Tarifa Nordkap Istanbul

Magisches Dreieck Europa

Diese drei  Orte spannen ein Dreieck auf, das ich das ‚Magische Dreieck Europa‘ nennen möchte. Hin und wieder hört man diese Bezeichnung bei Motorrad-Fernreisenden – nun, ein wenig fühle ich mich dieser Gruppe ja auch zugehörig.

Um das Dreieck zu schließen fehlt also noch die Reise in den Südosten mit dem Ziel Istanbul. Da trifft es sich, dass ich bisher noch nicht in Griechenland unterwegs war. Nur ein paar Tage war ich vor vielen Jahren auf der mittleren Halbinsel von Chalkidiki und konnte erste Eindrücke sammeln.

Jetzt bietet sich die Gelegenheit, nicht nur einfach so durch das Land zu fahren, sondern auch die wichtigen antiken Stätten zu besuchen – und genau das nehme ich mir vor. Delphi, Olympia, Athen müssen dabei sein und auch ein paar Inseln. Kreta darf neben anderen nicht fehlen. Mal sehen, wie es gehen wird.

Ich mache mich also auf nach Griechenland und über den Heimweg muß ich unterwegs noch nachdenken.